Hotel Kobenzl | MATTHIAS HOCH in Salzburg

The Hotel Kobenzl in Salzburg, located in the hills above the city, is a well-known former luxury hotel. When photographer Matthias Hoch paid a visit there in January of 2014 the premises had already stood vacant for eight years. The rooms are still in good condition, almost untouched and well-preserved. It’s like a journey back in time. The splendor of the former five-star hotel now has something one might affectionately call patina. A surprising twist comes in early 2015: the state and federal governments are desperately seeking space for refugees. It becomes a first-admission facility for refugees. Matthias Hoch has a keen interest in the history of the hotel, the traces of its use, and the question of what was considered luxurious back then. Through the inclusion of archival material, the examination of the hotel takes on a new dimension; the Kobenzl Saga comes to life.

Matthias Hoch, aus: Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-16 Archival Pigment Print, 42 x 63 cm, © 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn

Matthias Hoch, aus: Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-16 © 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn

Matthias Hoch

Hotel Kobenzl – Die Geschichte eines Hauses

29. Juli – 24. September 2016

im FOTOHOF Archiv: Christian Wachter 

EUROPE. rêvée, revue, revisited

29. Juli – 19. November 2016

FOTOHOF, Salzburg

www.fotohof.at

 

PR Info _ Das Salzburger Hotel Kobenzl, oberhalb der Stadt gelegen, ist als ehemaliges Luxushotel bekannt. Als Matthias Hoch zusammen mit dem Schriftsteller Andreas Maier das Kobenzl vor zwei Jahren zum ersten Mal besucht, steht es schon seit acht Jahren leer. Die Zimmer sind in einem guten Zustand, nahezu unberührt und konserviert. Es ist wie eine Zeitreise. Die Pracht des einstigen Fünf-Sterne-Hauses hat etwas bekommen, was man charmant als Patina bezeichnen könnte. Allerdings handelt es sich nicht um ein Haus, sondern um ein Gebäudeensemble, bestehend aus dem ehemaligen Berggasthof und verschiedenen Anbauten der 1970er Jahre. Ein einziger Stilmix. Matthias Hoch interessiert die Geschichte des Hotels, die Spuren der Nutzung, die Frage, was damals als Luxus galt.

Matthias Hoch Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-16 © 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn

Matthias Hoch Hotel Kobenzl, Salzburg 2014-16
© 2016 Matthias Hoch/ VG Bild-Kunst Bonn

Durch die Einbeziehung von Archivmaterial kommt eine weitere Ebene hinzu, die Geschichte des Hauses wird lebendig. Wir sehen die Inhaberfamilie Herzog mit prominenten Gästen wie Richard Nixon, Margaret Thatcher, Herbert Grönemeyer. Die Kinder, die im Hotel aufwachsen, sind immer dabei.

Irgendwann jedoch bleiben die Berühmten weg, die Karawane zieht weiter. Die Zeit ist nicht spurlos am Hotel vorübergegangen: „Außer der Aussicht ist hier nichts mehr Luxus“ schreiben die Salzburger Nachrichten. Nach gescheiterten Verkaufsplänen sowie Versuchen als Vital- und Literaturhotel wird das Haus im Jahr 2006 geschlossen. Anfang 2015 kommt die überraschende Wende: Bund und Land suchen dringend Plätze für Asylsuchende, das Hotel wird zum Flüchtlingsverteilzentrum. Der ehemalige Werbeslogan „Die Welt zu Hause im Kobenzl“ erhält eine neue Bedeutung.

Das Abtasten und Sehen und Verstehen von Welt ist ein Hauptanliegen in Hochs Arbeit. Dabei steht die Geschichte des Salzburger Hotel Kobenzl exemplarisch für die gegenwärtigen Veränderungen in unserer Gesellschaft.

Christian Wachter: Chapter One, Place de l'Europe Gelatine silver print on Baryte paper, embossed stamp, 50 x 60 cm

Christian Wachter: Chapter One, Place de l’Europe
Gelatine silver print on Baryte paper, embossed stamp, 50 x 60 cm

Christian Wachter  | EUROPE. rêvée, revue, revisited Beeinflusst von zentralen europäischen Denkern wie Jacques Rancière, Ferdinand de Saussure und Walter Benjamin begab sich der Österreichische Fotokünstler Christian Wachter im Jahr 1992, direkt nach der Unterzeichnung der Maastrichter Verträge und der Verkündung der Regeln für die neue politische Union, auf die Suche nach den Ideen und Idealen, auf denen das neue Europa sich errichten wird.

In städtebaulichen Arrangements und der Architektur Pariser Plätze (aber auch in Wien und Italien) findet er Zeichen – die nach de Saussure nicht nur abbilden, sondern Realität aktiv produzieren – für das was war und das was kommen wird: “als würde man aus ferner Vergangenheit auf Gegenwart und nahe Zukunft blicken”.

In dieser Serie, die von Christian Wachter 2013 in seinem eigenen Archiv quasi wiederentdeckt wurde, zeigt er in 12 Kapiteln große analoge Barytprints, die mit historischen Schrifttypen erweitert wurden, um einen “formalen Anachronismus zu erreichen und ein strukturelles “Unvernehmen” (Jacques Rancière) in den Beziehungen von Bildern und Legenden mit- und untereinander.”

Es ist “keinesfalls eine enzyklopädisch-dokumentarisch-systematisch-topografische Beschreibung von “Europa”. Vielmehr eine eigensinnige, sogar “häretische” Geschichtsschreibung, europäische IMAGI–NATIONEN sozusagen.”

Info + illus. courtesy FOTOHOF

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