Weder Freund noch Feind | NIKOLAUS GEYER in Braunschweig

With the exhibition Nikolaus Geyer – “Neither friend nor foe”, the Museum für Photographie Braunschweig honors photographer Nikolaus Geyer, who was tragically killed at the age of only 37 years in 2005. In 2014 Dr. Ute Geyer gave the estate of her son to the museum. The exhibition presents the first results of the inventory and work-up of the estate and offers, for the first time and posthumously, a broad insight into the work of Nikolaus Geyer, who grew up in Braunschweig.

Nikolaus Geyer: aus der Serie "Weder Freund noch Feind – Geschichten aus Beirut", 1997/98

Nikolaus Geyer: aus der Serie “Weder Freund noch Feind – Geschichten aus Beirut”, 1997/98

 

Nikolaus Geyer

Weder Freund noch Feind

24. April bis 12. Juni 2016

Photomuseum Braunschweig, Ausstellungshalle Hamburger Straße 267

www.photomuseum.de

 

 

 

PR Info _ Mit der Ausstellung Nikolaus Geyer – “Weder Freund noch Feind” ehrt das Museum für Photographie Braunschweig den Fotografen Nikolaus Geyer, der 2005 mit nur 37 Jahren auf tragische Weise ums Leben kam. 2014 übertrug Dr. Ute Geyer dem Museum für Photographie den Nachlass ihres Sohnes. Die Ausstellung, die erste Ergebnisse der Inventarisierung und Aufarbeitung des Nachlasses präsentiert, bietet erstmalig und posthum einen breiten Einblick in das Werk Nikolaus Geyers, der in Braunschweig aufwuchs.

Nikolaus Geyer: aus der Serie "Weder Freund noch Feind – Geschichten aus Beirut", 1997/98

Nikolaus Geyer: aus der Serie “Weder Freund noch Feind – Geschichten aus Beirut”, 1997/98

Nikolaus Geyer schloss sein Studium des Kommunikationsdesigns an der Folkwang Universität mit seiner aufsehenerregenden Diplomarbeit “Weder Freund noch Feind – Geschichten aus Beirut” ab, die ihm große Anerkennung einbrachte. Für diese Arbeit lebte Geyer 1997 für einige Monate in Beirut und beobachtete die gravierenden gesellschaftlichen Veränderungen der Stadt, die er in seiner Abschlussarbeit in zehn Kapiteln thematisierte. Als „Paris des Ostens“ erlebte Beirut in diesen Jahren nach dem Ende des libanesischen Bürgerkriegs (1975 – 1990) eine Phase des Wohlstands und einen Bauboom. Geyers künstlerische Recherche zeichnet eine Stadt der Gegensätze, in der er moderne Architektur als Zeichen des Wohlstands, aber auch anhaltende Armut als Nährboden religiösen Fundamentalismus findet. Seine Arbeit schafft ein Sinnbild dieses fragilen Zustands der Disparität der libanesischen Gesellschaft in einer momentanen Friedensphase.

Für die Braunschweiger Ausstellung wurde diese Schlüsselarbeit Geyers rekonstruiert. Die Schau stellt die zehn Kapitel von “Weder Freund noch Feind – Geschichten aus Beirut” als Übersetzung des originalen Fotobuchs in das Format der Ausstellung vor, in der nur wenige Bilder fehlen. Geyers Werk ist so seit mehr als 10 Jahren das erste Mal wieder öffentlich zugänglich, seine Diplomarbeit erstmalig in ihrer vollständigen Konzeption für den Betrachter erfahrbar. Parallel zur Ausstellung wird “Weder Freund noch Feind – Geschichten aus Beirut” auch als digitales Fotobuch auf der Webseite des Museums einzusehen sein.

Nikolaus Geyer: aus der Serie "Weder Freund noch Feind – Geschichten aus Beirut", 1997/98

Nikolaus Geyer: aus der Serie “Weder Freund noch Feind – Geschichten aus Beirut”, 1997/98

Basierend auf der Inventarisierung des Nachlasses wagt die Braunschweiger Ausstellung zugleich einen Ausblick, wie sich das künstlerische Schaffen des vielversprechenden Fotografens wohl weiter entwickelt hätte. Seine freien, künstlerischen Arbeiten verfolgte Geyer vorrangig in ausgedehnten Reisen, in denen er die Besonderheit verschiedener Städte in der ihm eigenen verdichtenden Bildsprache festhielt. Geyers bislang unveröffentlichter Werkzyklus “Die japanische Haut – Betrachtungen einer Oberfläche” (1999/2000) war als Nachfolgearbeit von “Weder Freund noch Feind – Geschichten aus Beirut” gedacht, wurde jedoch vom Fotografen weder ausgestellt noch vollständig editiert. Die Arbeit verdeutlicht jedoch die Weiterentwicklung Geyers fotografischen Ansatzes und lässt erahnen, was man von ihm hätte erwarten können. Der Zyklus liefert ein differenziertes und subtiles Bild japanischer Gegenwartskultur und verbindet auf experimentelle Weise „dokumentarischen“ Blick und die schöne Welt der Mode. In der Schnittmenge von bildnerischem Realismus und inszenierter Vision gelingt es Geyer, zeitgemäße Metaphern des japanischen Alltags zu prägen, die mit Klischees und Erwartungen spielen.

Die Ausstellung “Nikolaus Geyer – Weder Freund noch Feind” ist als Werkschau des verstorbenen Fotografens angelegt und zeigt neben Rückschau und Ausblick auch weitere Highlights seines Schaffens, wie die Portraits, die Geyer für die ZEIT-Rubrik “Ich habe einen Traum” anfertigte.

Info + illus. courtesy Photomuseum Braunschweig

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